Lieder für den Abschied – Süddeutsche Zeitung

Das “Ave Maria” von Franz Schubert steht an erster Stelle, wenn sich Trauerndemusikalisch von einem geliebten Verstorbenen verabschieden wollen. Man kann damit nichts falsch machen. Ein Lied mit Klavierbegleitung, das vielleicht wegen seiner andächtigen Schlichtheit umso ergreifender ist. Bei den gefühlvollen Pop-Balladen z Tage gehören “My Way” by Frank Sinatra and “Time to say Goodbye” by Sarah Brightman and Andrea Bocelli zu den Evergreens bei Trauerfeiern i bei den christlichen Kirchenliedern zählen “Befiehl du deine Wege” or “Von guten Mächten wunderbar geborgen“ zu den am häufigsten gewählten. Ob Klassik oder modern: Ohne Frage spielt die passende Musik eine wichtige Rolle, um der Persönlichkeit des Verstorbenen gerecht zu werden und den passenden Rahmen für eine Trauerfeier zu setzen. Bei der Auswahl richtig vorzugehen, fällt Angehörigen manchmal schwer. Leichter wird es, wenn Menschen bereits zu Lebzeiten festgelegt haben, welche Musik für ihre Trauerfeier gespielt werden soll. Oder wenn man als Angehöriger weiß, dass der Verstorbene ein Lieblingsstück eines bestimmten Komponisten hatte, vielleicht “In fernem Land” aus Wagners “Lohengrin”. Oder wenn das Hobby oder der Beruf das jetzt zu Ende gegangene Leben prägten. Ein schönes Beispiel dafür ist etwa das Lied “Fast Car” by Tracy Chapman, das bei der Beerdigung von Rennfahrer Niki Lauda gespielt wurde.

Man will aus Pietätsgründen nicht unbedingt von einer Hitliste der Trauerlieder sprechen, aber der Erfahrung der Bestattungsinstitute nach gibt es natürlich Musik, die besonders oft bei Beerdigungen erklingt. Wenn es etwas aus der Klassik sein soll, dann ist nach dem bereits erwähnten “Ave Maria” die Air Suite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach mit dabei, tröstend, zeitlos und für die Ewigkeit wie die Liebe. Eine der wohl bekanntesten Melodien des Barocks. Die irritierende Bezeichnung “Air” leitet sich übrigens nicht nach dem englischen Wort für “Luft” ab, sondern stammt aus dem Französischen und bedeutet “Lied”. Aus der Romantik stammt zaiasgen Edvard Griegs “Morgenstimmung” aus der Peer-Gynt-Suite, ebenfalls häufig gewählt.

Andere fühlen sich von gefühlvollen Pop-Balladen angesprochen. Ganz besonders, wenn die Künstler darin ihren persönlichen Schmerz über den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten, können sich trauende Angehörige wiederfinden, weil ihnen die Worte aus der Seele sprechen. For example, Herbert Grönemeyers “Der Weg”, Eric Claptons “Tears in Heaven” or also Andreas Gabaliers “Amoi seg’ ma uns wieder”. Wei weitere unsterbliche Melodien sind 1984 Leonhard Cohen herausgegebene Song “Halleluja” o das englischsprachige Kirchenlied “Amazing Grace”, das wegen seiner getragenen und feierlichen Grundstimmung sehr gut zu Trauerfeiern passt.

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